Warum überhaupt Trockenstellen?
In der Trockenstehphase baut die Kuh ihre während der Laktation verlorenen Reserven wieder auf, das Euter regeneriert sich und subklinische Mastiden können ausheilen. Die Kuh muss auf die Herausforderungen der Folgelaktation vorbereitet werden. Des Weiteren werden in dieser Phase auch die Weichen für die spätere Kolostrumqualität und die Fitness des Kalbes gestellt. Dabei ist es wichtig, den Stress zu reduzieren, das Immunsystem zu stabilisieren und den Transfer von Immunglobulinen ins Euter sicherzustellen. Damit diese positiven Effekte zum Tragen kommen, muss neben der Haltung auch das Fütterungsmanagement gut durchdacht sein.
Ein- oder zweiphasiges Trockenstellen – was passt zu meinem Betrieb?
Grundsätzlich haben sowohl die ein- als auch die zweiphasige Trockensteherfütterung ihre Berechtigung und sind praxistauglich, jeweils mit ihren Stärken und Schwächen. Entscheidend ist, welches Konzept sich für Ihren Betrieb besser eignet.
Generell erfordert die einphasige Trockensteherfütterung homogene Herden. Die Nährstoffdichte muss so angepasst werden, dass die Tiere zu Beginn der Trockenstehperiode nicht verfetten und am Ende der Trockenstehphase – trotz reduzierter Futteraufnahme – immer noch genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Einen Gewichtsverlust am Ende der Trockenstehphase gilt es zu vermeiden, da dies die Wahrscheinlichkeit einer Ketose erhöht. Im umgekehrten Fall erhöht eine Verfettung einzelner Tiere ebenfalls das Ketoserisiko und zudem noch die Wahrscheinlichkeit für Schwergeburten. In homogenen Herden kann hier aber gut gegengesteuert werden. Der Einsatz von Spezialfuttermitteln gestaltet sich oft schwierig und ist zudem teuer, wenn sie die komplette Trockenstehphase gefüttert werden.
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
✓ Arbeitswirtschaftlich einfach
✓ Gruppenwechsel nicht notwendig
✘ Mischungen nicht bedarfsgerecht
✘ Beeinflussung der Körperkondition nicht möglich
✘ Einsatz von Spezialfuttermitteln schwierig & teuer
Zweiphasige Trockensteherfütterung
Die zweiphasige Trockensteherfütterung teilt sich in die Frühtrockensteherphase und die Anfütterungsphase auf:
1. Phase – Frühtrockensteherphase (acht bis vier Wochen vor der Geburt):
In der Frühtrockensteherphase soll sich die Kuh erholen, der Stoffwechsel entlastet und die Reserven wieder aufgefüllt werden. Der Energiebedarf ist aufgrund ausfallender Milchleistung stark reduziert, weshalb die Ration oft mit Stroh gestreckt wird und damit rohfaserreich ist. Dies führt auch zur Erhaltung des Pansenvolumens.
2. Phase – Anfütterungsphase (drei Wochen vor der Geburt bis zur Geburt):
In der Anfütterungsphase muss auf die veränderten Bedürfnisse der trockenstehenden Kuh eingegangen werden. Die Futteraufnahme sinkt, was eine Erhöhung der Nährstoffdichte in der Ration erfordert. Gleichzeitig soll sich der Pansen an die Ration der Laktierenden anpassen. Eine Erhöhung des Stärkeanteils in der Ration durch Getreide fördert zudem die Entwicklung der Pansenzotten. Neben dem Einsatz von Spezialfuttermitteln zur Ketose- und Milchfieberprophylaxe ist auch der Einsatz von z.B. ß-Carotin zur Verbesserung der Kolostrumqualität problemlos möglich.
Generell wird eine zweiphasige Trockensteherfütterung dem Bedarf der Kühe gerechter als eine einphasige Trockensteherfütterung. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. So sind zum einen mehrere Gruppen- und Rationswechsel notwendig und zum Anderen reduzieren sich die Gruppengrößen, was zu kleineren Mischungen im Futtermischwagen und zu einem höheren Zeitaufwand führt. Zur Arbeitserleichterung empfiehlt es sich, den Frühtrockenstehern die Jungviehration im 2. Lebensjahr zu verabreichen. In der Anfütterung wäre aus Sicht der Arbeitswirtschaft die abgewertete Ration der Laktierenden mit Anpassung der Mineralstoffversorgung zwar ein Kompromiss, jedoch nicht optimal.
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
✓ Mischungen bedarfsgerecht
✓ Beeinflussung der Körperkondition möglich
✓ Gezieltere Milchfieber- und Ketoseprophylaxe durch Spezialfuttermitel
✘ Arbeitswirtschaftlich aufwendiger
► Dennoch führen beide Wege zum Ziel. Das Wichtigste ist, dass die Kühe gut fressen. Denn eine Kuh, die gesund ist, frisst gut und eine Kuh, die gut frisst, ist gesund!
Welche Rationen sind für Trockensteher zu empfehlen?
- Damit sich das Pansenmikrobiom und die Zotten zu Beginn der Laktation nicht an zu viele neue Komponenten gewöhnen müssen, sollten in der Trockensteherration möglichst viele Komponenten enthalten sein, die auch die Laktierenden später vorgelegt bekommen – nur eben weniger.
- Auf puffernde Substanzen, wie Harnstoff oder Natriumbicarbonat, sollte jedoch verzichtet werden.
- Die Ration sollte mit Stroh gestreckt werden. Dadurch wird die Energiedichte reduziert und die Pansenaufnahmekapazität bleibt erhalten. Um eine Selektion zu vermeiden, muss das Stroh jedoch sehr klein gehäckselt sein. Bei hohen TM-Gehalten bietet es sich zudem an, Wasser eizumischen.
- Zu empfehlen sind außerdem Rationen mit nur wenig Grassilage, denn die z.T. hohen Calcium- und Kaliumwerte hemmen später die Mobilisierung von Calcium und stellen damit einen Hauptrisikofaktor für Milchfieber dar!
- Auch die unterschiedlichen Gärqualitäten bergen diverse Risiken, für die die Trockensteher besonders anfällig sind. Gerade erhöhte Ammoniak-, Buttersäure- und Amingehalte bereiten den hochträchtigen Kühen mehr Schwierigkeiten als anderen. Auch hier können Sie sich auf unsere Unterstützung verlassen!
Das richtige Mineralfutter zur Geburtsvorbereitung
Damit die Trockensteher gut in die Laktation starten können, gilt es, sie optimal auf Geburt und einsetzende Milchleistung vorzubereiten. Ein großes Thema ist dabei immer die Ketose- und Milchfieberprophylaxe. Kurz vor der Geburt sind die Calcium- und Phosphorgehalte besonders niedrig zu halten, die üblichen Mineralfutter sind für diesen Zeitraum also nicht optimal geeignet.
In beiden Geburtsvorbereitungs-Mineralfuttern JOSERA Prophos und JOSERA BetaDry sind wichtige Spuren- und Mengenelemente sowie Vitamine hochverfügbar verpackt. Dies sichert eine stabile Versorgungslage, unterstützt den Stoffwechsel und wirkt dadurch Milchfieber und Ketosen aktiv entgegen. Und auch den Kälbern kommt diese optimierte Versorgung ihrer Mütter zugute: Unsere Produkte reduzieren oxidativen Stress und stellen Vitamine und Spurenelemente zur Verfügung, was zu einer gesteigerten Vitalität der nächsten Generation beiträgt und die Kälberentwicklung vor und nach der Geburt unterstützt.
JOSERA Prophos – Die Lösung für P-arme Rationen
Zur Milchfieberprophylaxe sollte in der Geburtsvorbereitung das Ca:P-Verhaltnis < 1,3:1 sein. In Rationen mit Sojaextraktionsschrot ist JOSERA Prophos das optimale Trockenstehermineral: Sein Ca:P-Verhältnis von 0,7:1 reizt den Ca-Stoffwechsel an & bereitet die Kuh auf einen erhöhten Ca-Bedarf nach der Geburt vor. Vitamin D3 unterstützt den Stoffwechsel dabei.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
✓ Weniger Probleme mit Festliegen, Nachgeburtsverhalten & Labmagenverlagerung
✓ Hohe Einsatzleistung durch eine optimale Vorbereitung des Stoffwechsels
✓ Vitale Kälber durch volle Wirkstoffdepots
JOSERA BetaDry – Die Lösung für P-reiche Rationen
Speziell für bereits phosphorreiche Rationen empfiehlt sich JOSERA BetaDry, ganz ohne Phosphor. Die β-Carotinzulage in JOSERA BetaDry führt nachgewiesenermaßen zu einer besseren Kolostrumqualität und dadurch zu einer Reduktion der Kälberverluste.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
✓ Ohne Phosphor
✓ Weniger Probleme mit Festliegen, Nachgeburtsverhalten und Labmagenverlagerung
✓ Hohe Einsatzleistung durch eine optimale Vorbereitung des Stoffwechsels
✓ Vitale Kälber durch volle Wirkstoffdepots
Das richtige Ergänzungsfutter zur Geburtsvorbereitung
Damit der Start in die Laktation gelingt, muss die Kuh ausreichend fressen. Eine hohe Futteraufnahme stabilisiert den Stoffwechsel. Doch nicht immer kann eine hohe Futteraufnahme gewährleistet werden. Hitze, hohe Belegdichte, nicht angepasste Rationen und der Stress durch die bevorstehende Geburt senken die Futteraufnahme. Eine Stoffwechselentgleisung durch Energiemangel droht. Acidosen und Ketosen sind die Folgen. Dabei sind klinisch kranke Tier nur die Spitze des Eisbergs. Diese machen jedoch einen Großteil der Mehrarbeit und Kosten aus, die durch extra Behandlungen und Tierarzt entstehen. Der nicht sichtbare Teil des Eisbergs sind Tiere, die subklinisch erkranken. Die daraus resultierenden Kosten entstehen durch eine geringe Milchleistung, denn die Tiere schöpfen ihr Potential nicht aus.
Sie wissen, wo Ihre Probleme in der Trockensteherfütterung, im Transitmanagement und in der Haltung der Trockensteher liegen? Sie müssen aber einen Kompromiss in der Fütterung, der Haltung und dem Management eingehen? Wollen aber dennoch auf Nummer Sicher gehen, Zeit sparen, wirtschaftlich arbeiten, innovativ sein und einen problemlosen Start in die Laktation für Ihre Kühe haben?!
→ Dann sind Sie mit unseren Produkten JOSERA DairySafe und JOSERA DairyPilot bestens beraten, um nicht nur die Spitze, sondern auch den verborgenen Teil des Eisbergs zum Schmelzen zu bringen!
JOSERA DairySafe – für reibungslose Abläufe in der Transitphase!
Bei Kompromissen in der Fütterung sichert DairySafe die Energieversorgung Ihrer Tiere und entlastet den Leberstoffwechsel während der Transitphase. Ketosen werden reduziert und die Transitphase läuft reibungslos.
JOSERA DairySafe – Die Lösung für die beste Energieversorgung Ihrer Transitkühe
Ihre Vorteile beim Einsatz von DairySafe
- weniger Arbeit mit kranken, ketotischen-Kühen
- weniger Tierarztkosten
- innovatives Wirkstoffpaket für fortschrittliche Landwirte
- Absicherung der Milchleistung trotz Kompromissen in Fütterung und Haltung
- Steigerung der Milchleistung bei optimalen Bedingungen
- Absicherung einer reibungslosen Transitphase
JOSERA DairyPilot – die Starthilfe für Kuh & Kalb!
DairyPilot reduziert in jeder Ration durch seine Lebendhefen Acidosen, stabilisiert die Futteraufnahme und verbessert maßgeblich die Futtereffizienz. Das innovative Wirkstoffpaket Flavovital verbessert die Widerstandskraft und Gesundheit Ihrer Herde. Dabei wird nicht nur Stress bei Ihren Tieren, sondern auch bei Ihnen reduziert.
Josera DairyPilot – Die Lösung für die besten Futtereffizienz auch in der Transitphase
Ihre Vorteile beim Einsatz von DairyPilot
- weniger Arbeit mit azidotischen Kühen
- weniger Tierarztkosten
- weniger Arbeit durch bessere Fruchtbarkeit
- innovatives Wirkstoffpaket auf pflanzlicher Basis für fortschrittliche und umweltbewusste Landwirte
- Steigerung der Futtereffizienz und Milchleistung
- Absicherung eines perfekten Starts für Kuh und Kalb
Kurz und knapp
Das Trockenstehermanagement legt den Grundstein für einen guten Start in die Laktation!
? Merke: Die Hochleistungskuh wird vor und nicht in der Laktation gemacht!
Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns an – wir stellen Ihnen gerne ein angepasstes Konzept für Ihre Trockensteher zusammen. Jetzt Kontakt aufnehmen!
Das könnte Sie auch interessieren:
Fresh-Cow Management
Wenn nach der Kalbung die Laktation einsetzt, sind unsere Kühe besonders gefordert. Kein Wunder, dass gerade hier viele Probleme auftauchen: Milchfieber und viele andere Tücken können einen erfolgreichen Laktationsstart gefährden. Lassen wir es gar nicht so weit kommen!
ß-Carotin – ein Schlüssel für fruchtbare Kühe!
In den Wintermonaten kommt es in vielen Milchviehherden vermehrt zu Fruchtbarkeitsproblemen. Stillbrunst, Umrindern und Nachbesamungen können sich häufen. Eine mögliche Ursache kann die Unterversorgung mit ß-Carotin sein. Lesen Sie hier mehr!