Wann ist mit einem niedrigeren ß-Carotin-Gehalt im Grundfutter zu rechnen?

• Verschmutzte und schlecht vergorene Silage
• Überständiges bzw. kräuterarmes Grünlandfutter
• Nicht schonende Ernte
• Lange Feldliegezeiten
• Verregnetes oder nacherwärmtes Futter
• Lange gelagertes Futter

Dies kann gerade in sensiblen Phasen der Laktation zu Problemen durch einen ß-Carotin Mangel führen. Ein Mangel sorgt für kleinere und weniger fruchtbare Follikel (siehe Abbildung 1).

Zudem schützt ß-Carotin den Gelbkörper. Es fördert die Synthese des Trächtigkeitshormons Progesteron und ermöglicht so der befruchteten Eizelle eine erfolgreiche Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut.

In der Regel hat nur frisches Grundfutter hohe Carotingehalte, die während der Konservierung und Lagerung jedoch rasch abnehmen (Tabelle 1).

Die Lagerdauer alleine ist jedoch nicht für den ß-Carotin-Gehalt im Futter verantwortlich. So muss z.B. mit einem niedrigeren Carotin-Gehalt im Grundfutter gerechnet werden, wenn dieses nicht unter optimalen Bedingungen eingebracht wird.

JOSERA Grafik zeigt Konzentration ß-Carotin, Vitamin A und Östradiol 17 beta

Abbildung 1: Konzentration an ß-Carotin, Viatmin A und Östradiol 17 beta in verschiedenen Follikeln (modifiziert nach Brown et. al, 2003)

Tabelle 1: ß-Carotingehalte ausgewählter Futtermittel

ß-Carotin-Gehalte Mg/kg T
Luzerne frisch 100 – 400
Wiesengras frisch 200 – 350
Grünmehl frisch 120 – 250
Grünmehl 6 Mon. 40 – 120
Luzerneheu 40 – 80
Grassilage 30 – 50
Wiesenheu 10 – 30
Maissilage 10 – 40
Getreide 0 – 4
Biertreber 0
Ölschrote 0

Neben der Fruchtbarkeit beeinflusst ß-Carotin auch die Eutergesundheit und ist eine Vorstufe von Vitamin A, welches im Mangel zu struppigem Haarkleid und einer höheren Anfälligkeit der Schleimhäute für Infektionen führt.

Kälbergesundheit und ß-Carotin

Neben dem Gehalt an Immunglobulinen, ist ß-Carotin ein wichtiges Qualitätskriterium für das Kolostrum. Kälber von Kühen mit ß-Carotinmangel sind oft lebensschwach und von langwierigen Durchfällen und Atemwegserkrankungen geplagt. Ein Kolostrum mit viel ß-Carotin kann u.a. an einer gelben Farbe erkannt werden. Denken Sie daran, ß-Carotin rechtzeitig einzusetzen, da nur dann der gewünschte Effekt einsetzen kann. Ein Follikel benötigt für seine Entwicklung 60 Tage, weshalb ß-Carotin schon in der Trockenstehzeit gefüttert werden muss, wenn die Tiere schnell wieder tragend werden und die Kälber hochwertiges Kolostrum bekommen sollen.

Bei Tieren mit ganzjähriger Silagefütterung ist die Zugabe von ß-Carotin von der Geburtsvorbereitung bis zur neuen Trächtigkeit nicht nur in den Wintermonaten, sondern generell zu empfehlen.

Betavit ist ein Vitaminkonzentrat mit hoher ß-Carotin-Konzentration, stoffwechselunterstützenden B-Vitaminen und hohen Gehalten an Vitamin E und C.

Die Vorteile von Betavit sind eine deutlichere Brunst, kürzere Abkalbungsintervalle und eine bessere Kolostrumqualität. Dem Landwirt bieten sich dadurch eine höhere Fruchtbarkeit, weniger Euter- und Gebärmutterentzündungen, leistungsbereite und widerstandsfähige Tiere, sowie weniger Jungtierverluste.

Alternativ zu Betavit ist Betamin ein Mineralfuttermittel für Rinder mit einem hohen ß- Carotingehalt, was besonders in der Zeit von der Geburt bis zur erfolgreichen Trächtigkeitsuntersuchung zu empfehlen ist.

JOSERA Sack Betavit
JOSERA Sack Betamin

ß-Carotin – nicht nur für die Fruchtbarkeit wichtig!

Ein Landwirt kommt mit seiner Herde von einem Stalldurchschnitt von 10.200 kg Anfang 2013 bis zu 9.900 kg Mitte 2013. Gleichzeitig schwankt der Zellgehalt in der Milch zwischen 250.000 und 300.000 somatischen Zellen. Das Fruchtbarkeitsgeschehen ist nicht zufriedenstellend. Die Zwischenkalbezeit liegt bei 420 Tagen und mehr.
Die Ration besteht aus Maisilage, Grassilage, Stroh, hofeigener Ausgleichsmischung und Zuckerkomponenten, da die Grassilage recht bescheiden ausgefallen ist.

Analyse Fruchtbarkeit

Eine suboptimale Versorgung bzw. ein Mangel an Carotinen und an Vitamin A kann bei Verabreichung von wirtschaftseigenen Futtermitteln ohne Zulage dieser Wirkstoffe bei Rindern im Spätwinter und Frühjahr vorkommen. Dies liegt daran, dass der Gehalt an ß-Carotin in den Futtermitteln nach mehrmonatiger Lagerung relativ gering ist und die bei carotinreicher Fütterung im Sommer angelegten Speicher an Vitamin A nach 3-4 Monaten weitgehend erschöpft sind oder bei ganzjähriger Konservenfütterung gar nicht angelegt werden. Der Gehalt an ß-Carotin in den Gelbkörpern ist von der Größe der Aufnahme abhängig. Im Sommer liegt daher der Gehalt im Blutplasma im Bereich von 2,5 bis 5 ml/l, im Winter sogar noch deutlich darunter. Der ß-Carotingehalt im Blut gibt Auskunft über den Gehalt im Futter. Es ist also auch möglich, Rückschlüsse auf Fütterungsfehler zu ziehen. Um den Gehalt an ß-Carotin im Blutserum schnell, einfach und sicher zu bestimmen, steht seit einigen Jahren ein Schnelltest zur Verfügung, der gut mit aufwendigen Laboruntersuchungen harmoniert. Der i-check™ der Firma BioAnalyt zeigt nach 5 Minuten, wie die Tiere mit ß-Carotin versorgt sind. Die ß-Carotin-Versorgung ist in drei Bereiche aufgeteilt: Defizitär: <1,5 mg/l Marginal: 1,5 bis 3,5 mg/l Optimal > 3,5 mg/l

Ein Landwirt kommt mit seiner Herde von einem Stalldurchschnitt von 10.200 kg Anfang 2013 bis zu 9.900 kg Mitte 2013. Gleichzeitig schwankt der Zellgehalt in der Milch zwischen 250.000 und 300.000 somatischen Zellen. Das Fruchtbarkeitsgeschehen ist nicht zufriedenstellend. Die Zwischenkalbezeit liegt bei 420 Tagen und mehr.

Die Ration besteht aus Maisilage, Grassilage, Stroh, hofeigener Ausgleichsmischung und Zuckerkomponenten, da die Grassilage recht bescheiden ausgefallen ist.

Analyse Fütterung

Die Grundration ist aufgrund der Grassilage recht Energie- und Zuckerarm. Im eiweißreichen Ausgleichsfutter wird sowohl Rohprotein, mit Soja- und Rapsextraktionsschrot, als auch Energie in Form von Weizen und Mais ergänzt. Die Gabe von Futterzucker und Süßigkeiten-Sirup ergänzt die Ration im Praxisbeispiel sehr gut.
Durch die Zugabe von JOSERA DairyPilot kann der pH-Wert im Pansen im Optimum gehalten werden.

Die Mineralstoffergänzung erfolgt mit Betamin, einem Mineralfutter mit ß-Carotin, dass sowohl die Mengen- und Spurenelementversorgung sicherstellt als auch mit Natriumbicarbonat puffert und ausreichend Vitamine und ß-Carotin ergänzt.

Eventuelle Überschüsse an schneller Energie im Pansen können noch mit RumiN aufgefangen werden, damit eine gute Menge Bakterienprotein im Pansen gebildet wird.
Der Harnstoffgehalt in der Milch sollte überprüft und der RNB-Wert auf >0 / kg T eingestellt werden.

Weitere Effekte

Durch Korrektur der Fütterung und Ergänzung mit ß-Carotin konnte der Gehalt an somatischen Zellen in der Milch reduziert werden.

Hierzu finden sich einige Literaturangaben aus der Vergangenheit, die diesen Effekt bestätigen (Batra e.a.1991, Chew und Johnson 1985).

Fazit: Eine Verbesserung in der Fütterung zeigt sich nicht nur in der Produktion von mehr Milch mit besseren Inhaltsstoffen. Meist sind auch sekundäre Effekte wie Eutergesundheit und Fruchtbarkeit die Auswirkungen, die sowohl die Langlebigkeit der Herde als auch Ihren Geldbeutel positiv beeinflussen.

Sprechen Sie Ihren Josera-Berater an!

JOSERA Grafik zeigt Sinken der Zellzahlen nach ß-Carotingabe

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