Oftmals ist es aber nicht leicht, diesen infektiösen Durchfall zu erkennen und gezielt zu bekämpfen, so dass viel Geld und Zeit verloren geht, da man in eine falsche Richtung therapiert. Wie sich die am häufigsten auftretenden Durchfallerkrankungen unterscheiden und wie man sie mit einfachen Mitteln erkennen kann, möchten wir in diesem Beitrag erörtern.
Fütterungsbedingter Kälberdurchfall im Überblick
Durchfallerkrankung | Zeitpunkt des Auftretens | Kotbeschaffenheit | Besonderheit | Behandlung |
---|---|---|---|---|
E-Coli | 1.-5. Lebenstag | Flüssig, hell | Bakterien, Schnelles Sterben der Kälber |
Antibiotika in Tränke, Hygiene, Abkalbebucht |
Rota-Corona | 8.-15. Lebenstag | Flüssig, gelber Kot | Viren, Zunächst ohne offensichtliche Symptome |
Mutterschutzimpfung |
Kryptosporidien | 6.-12. Lebenstag | Gelb, braun, grünlicher Kot | Darmparasiten | 7 Tage Halocur eingeben, ab 5. Lebenstag |
Kokzidiose | Ab 6. Woche | Brauner, grüner, dunkelflüssiger Kot | Stress & Hygiene als Auslöser | Durchfallpulver (Tierarzt) |
Tabelle 1: Infektionsdurchfälle und ihre Merkmale
Ursachen für fütterungsbedingten Kälberdurchfall können sein:
- zu hohe oder zu niedrige Tränketemperaturen (Optimaltemperatur: 39 – 40°C)
- falsche MAT – Konzentration (Optimum: 125g/Liter Tränke bzw. 140g/Liter Wasser)
- Tränkemenge (4 – 8 Liter pro Tier und Tag sollten vertränkt werden, je nach Tränkephase/ werden 1,5 kg Kraftfutter aufgenommen, sollte mit dem Abtränken begonnen werden)
- Hygiene
- hastiges Saufen (bspw. durch kaputte Nuckel usw.)
- schlechte Wasserqualität
Dieser kleine Wegweiser soll Sie unterstützen, die Art der Durchfallerkrankung auf Ihrem Betrieb einzugrenzen und gezielter zu behandeln. Aber Vorsicht, es können auch Kombinationen verschiedener Erreger auftreten, so dass man es nicht nur mit einem, sondern evtl. mit zwei Durchfalltypen zu tun hat. Bei Unsicherheit fragen Sie Ihren Tierarzt.
Was tun bei Kälberdurchfall?
Die beste Vorbeuge gegen Durchfallerkrankungen ist ein optimales Biestmilchmanagement. Die erste Biestmilchgabe sollte in den ersten zwei Stunden nach der Geburt erfolgen, dabei ist auf eine ausreichende Menge an Biestmilch sowie eine optimale Qualität zu achten (Biestmilchqualitäten können sehr unterschiedliche sein!). Ein gutes Produkt, um die unterschiedlichen Biestmilchqualitäten auszugleichen, ist Colostrin. In diesem Produkt sind Immunglobuline zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Stabilisierung des Immunsystems enthalten.
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Prophylaktisch sollte natürlich auch auf die Hygiene geachtet werden und das beginnt bereits im Abkalbestall. Genügend Einstreu und sauberes Arbeiten bei der Geburtshilfe ist unumgänglich. Die Krankenbucht sollte hierbei auf keinen Fall als Abkalbebucht verwendet werden. Regelmäßiges Reinigen, Desinfizieren und Nachstreuen der Abkalbebucht sind unumgängliche Maßnahmen, aber auch regelmäßiges Reinigen und anschließendes Desinfizieren der Iglus bzw. der Kälberstallungen vor jeder neuen Belegung sollten zur Routine im Betrieb gehören.
Den Kälbern sollte von Anfang an eine Tränkemöglichkeit mit frischem Wasser zu Verfügung stehen sowie Rau- und Kraftfutter ab der 1. Lebenswoche zur freien Aufnahme. Haben sich dennoch Durchfallerkrankungen eingeschlichen, ist dafür zu sorgen, dass ein Austrocknen der Tiere vermieden wird. Zu den in der oberen Tabelle angesprochenen Behandlungsmethoden, ist in den meisten Fällen eine Elektrolyttränke als Zwischenmahlzeit zu empfehlen. Aus dem Hause Josera ist es unser Produkt Vitaltrunk. Auf keinen Fall darf in dieser Zeit die Milchtränke abgesetzt werden, damit die Kälber nicht in ein Energiedefizit geraten. Des Weiteren runden unsere Milchaustauscher, welche teilweise ebenfalls ein Immunpaket enthalten, so wie der „Durchfallstopper“ JOSERA Curavit unser umfangreiches Angebot für ein gezieltes Fütterungskonzept bei Durchfallschwierigkeiten ab.
Fazit
Mit prophylaktischen Maßnahmen kann man dem Kälberdurchfall sehr gut entgegenwirken. Bei schweren infektiösen Durchfällen ist es wichtig zu wissen, um welchen Erreger es sich handelt, um eine erfolgreiche Therapie anzuwenden. Eine Kotprobe kann Klarheit bringen, ob es sich um einen fütterungs-oder erregerbedingten Durchfall handelt.
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