Ebenfalls steigt die Anzahl der Abgänge aufgrund von Fruchtbarkeitsproblemen. Kritisch wird die Situation, wenn sich Eierstockzysten nicht auf einzelne Tiere, sondern auf den ganzen Bestand ausweiten. Zysten kommen bei etwa 10 % der Milchkühe einmal oder sogar häufiger im Leben vor. Es werden jedoch auch in der Praxis betriebsinterne Werte von bis zu 40% Zystenbelastung in der Herde genannt. Doch woher stammen diese und wie können sie erkannt werden?
Was sind Eierstockzysten?
Eierstockzysten bilden sich meistens bei Kühen mit negativer Energiebilanz und zeigen sich als große Eiblasen. Sie produzieren als „Schutz“ vor einer weiteren Trächtigkeit blockierende Hormone, die einen weitere Zyklus verhindern. So wird die Kuh von ihrem eigenen Körper vor einem zu hohen Energieverbrauch bewahrt.
Die Trächtigkeit einer Kuh mit Zyste kann schnell sehr teuer werden, da diese möglicherweise des öfteren besamt werden muss.
Ursache der Entstehung von Zysten
Mitentscheidend für die Qualität der Follikel ist die Energieversorgung. Ein Energiemangel führt dazu, dass die Follikelreifung nicht optimal verlaufen kann und diese somit minderwertig sind. Untersuchungen bestätigen, dass sich u.a. eine negative Energiebilanz um den Geburtszeitraum und in den ersten zehn Wochen der Laktation in einer vermehrten Anzahl von Zysten niederschlagen. So deuten erhöhte Acetonwerte auf erhöhtes Zystenrisiko hin (Tabelle 1). Die Zystenbildung stellt einen Selbstschutz des Tieres vor den Belastungen der Trächtigkeit dar, weshalb vor allem Hochleistungstiere betroffen sind.
Tabelle 1: Zusammenhang zwischen Ketonkörper und Zystenhäufigkeit
Milchacetongehalt in mmol/l | ||||
---|---|---|---|---|
< 0,4 | 0,41 – 1,0 | 1,01 – 2 | < 2 | |
Zystenrate in % | 1 | 1,8 | 2,9 | 4,1 |
Quelle: Andersson et al. 1988
Neben einer negativen Energiebilanz gibt es eine Reihe weiterer Risikofaktoren, die die Entstehung von Zysten begünstigen. Dazu gehören neben der Fütterung auch die Haltung und die Genetik (Tabelle 2).
Tabelle 2: Risikofaktoren für Zysten
Letztendlich gilt als Hauptursache für Zysten eine fehlerhafte Hormonantwort vom Eierstock zum Gehirn. Ganz entscheidend sind hier die Hormone Progesteron und LH (luteinisierendes Hormon). Kommt es zum Ungleichgewicht dieser Hormone wird der normale Eisprung verhindert und der Follikel entwickelt sich zur Zyste. Tiere, die sich im Energiedefizit befinden, bilden häufig nur noch ein Drittel der normalen LH Menge, was für einen normalen Eisprung zu wenig sein kann. Zu hohe LH Werte können ebenfalls zu Zysten führen. Aber nicht nur LH sondern auch Progesteron spielt oft eine entscheidende Rolle bei der Zystenbildung. Aber Zyste ist nicht gleich Zyste.
Welche Zystenformen gibt es?
Eierstockszysten werden gewöhnlich in zwei Arten unterteilt:
- Follikel-Theka-Zysten und
- Follikel-Lutein-Zysten.
Follikel-Theka-Zysten sind dünnwandige, große Gebilde auf den Eierstöcken. Sie entstehen aus Eibläschen, die nicht springen und nicht zurückgebildet werden. Bei dieser Zystenform ist der Progesteronwert in Milch und Blut niedrig. Viele betroffene Kühe zeigen Brunstsymptome (Nymphomanie) und ihre Schamlippen sind vergrößert, wobei aus der Scheide oft ein trüber Ausfluss fließt. Außerdem typisch sind eine Hohlschwanzbildung und eingefallene Bänder. Häufig finden sich auf den Eierstöcken mehrere Follikelzysten, die sehr groß sein können. Luteinzysten sind dickwandig und finden sich nur als einzelne Struktur auf dem Eierstock. Sie entstehen, wenn ein Gelbkörper nicht zurückgebildet wird. Im Blut oder in der Milch solcher Kühe ist die Konzentration an Progesteron hoch. Die Kühe zeigen keine Brunstsymptome.
Für eine gute Fruchtbarkeit ist eine optimale Versorgung der Kühe mit Energie, Spurenelementen und Vitaminen schon vor der Abkalbung von entscheidender Bedeutung, da ein Follikel 60 Tage für seine Entwicklung benötigt. Eine schlechte Nährstoffversorgung vor der Kalbung geht schon zu Lasten der neu heranreifenden Follikel. Die Follikelreifung benötigt einen hohen Gehalt an Glucose und ausreichend Phosphor, welcher zum Energietransfer benötigt wird. In der Transitphase gilt es deshalb das Energiedefizit möglichst klein zu halten. In dieser Phase neigen die Tiere dazu, körpereigenes Fett einzuschmelzen. Dieser Fettabbau führt zu einer Bildung von Ketonkörpern, und letztendlich zur Ketose und im schlimmsten Fall zur Fettleber. Eine geschädigte Leber kann nicht mehr genug Zucker bereitstellen und wirkt sich auch auf das Auftreten von Zysten in weiteren Laktationen aus.
Ein Einsatz von DairyPilot unterstützt die Tiere in dieser heiklen Phase. Er sorgt für eine bessere Energieverwertung im Tier, senkt das Ketoserisiko und somit auch die Wahrscheinlichkeit von Zysten und sorgt für einen besseren Leberstoffwechsel über viele Laktationen hinweg. Dadurch werden Tierarztkosten gesenkt, Fruchtbarkeit und Lebenstagsleistung gesteigert und Abgänge auf Grund von Fruchtbarkeitsstörungen reduziert.
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Vorbeugung gegen Eierstockzysten
Es sollte darauf geachtet werden, dass der Bestand regelmäßig auf auf seine Körperkondition überprüft wird. Es sollten weiterhin Vorkehrungsmaßnahmen gegen Ketose Erkrankungen getroffen werden. Im Fall einer Ketose sollte schnell gehandelt werden.
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Auch auf die Maximierung der Futteraufnahme sollte, nicht nur bei Eierstockzysten gefährdeten Beständen, geachtet werden.
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